Das Sonett ist die Form schlechthin: Größte Einschränkung gibt zugleich auf eine Weise Halt, die befreien kann.

Lyrik zu übersetzen... ein aporetisches Unterfangen, in dem sich generelle Fragen nach Übertragbarkeit verdichten. In diesem Versuch geht es um Wiederholung und Rhythmus – und darum, die Übertragungskosten zu reduzieren.

Übersetzung und Wiedergabe des Originals mit freundlicher Genehmigung – por gentileza de la Fundación Rafael Alberti

 

Was tun?


Voi sete furistiere, e nnun zapete:::::::::::::::::
Come a Rroma se cosceno le torte...:::::::::::::::::

G. G. Belli *:::::::::::::::::


Rom stellt dir nach, Rom ist dir auf der Spur,
in jedem Augenblick verfolgt dich Rom,
Rom fasst, Rom packt dich und Rom hat dich schon –
sein Biss ist eine goldene Tortur.

Du möchtest fliehen – Rom zermalmt dich nur –,
nicht sein, damit dich Rom nicht niederzwinge,
doch Rom hält dich noch fester in der Schlinge
und dann schluckt dich die Prachtarchitektur.

Was tun, oh Rom, ganz von dir eingenommen,
verzweifelt, schließlich in dir umzukommen,
da nichts die Rede, nichts die Schritte sind?

Wenn all die Kunst der Stadt es dazu bringt,
dass Rom dich ewig Staunenden verschlingt,
sieh Rom und sei verschwunden wie der Wind.


* Ihr Fremdling wisst nicht,:::::::::::::::::
Wie in Rom der Hase läuft...:::::::::::::::::

(aus G. G. Bellis Sonett Nr. 746, "Li mortorj")
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